Informationen zur "Maskenäffare"
Bericht der Sachverständigen als pdf (Download)
Frag den Staat - Maskenbericht
Was hat es gekostet?
Was kann noch auf uns zukommen?
Wofür man das Geld auch hätte nutzen können
Mehr finanzielle Einordnungen


Kritik am Gesundheitsminister

Kritik am damaligen Gesundheitsminister

1. Missachtung von fachlichem Rat und Kompetenzverteilung

→ Er entschied eigenmächtig, die Beschaffung im BMG zu zentralisieren — gegen den ausdrücklichen Rat der eigenen Fachabteilungen und der zuständigen Beschaffungsbehörden (z.B. BeschA, BAAINBw).
→ Diese Behörden hatten Erfahrung, Lagerstrukturen und logistische Kompetenz — das BMG dagegen nicht.

„Drama in Milliardenhöhe mit der Entscheidung des damaligen Bundesministers, nachweislich gegen den Rat seiner Fachabteilungen, sich fachfremd und ohne Arbeitsmuskel im Bereich der Beschaffung betätigen zu wollen.“

2. Politisch motiviertes Handeln („Team Ich“)

→ Er handelte nicht im Team der Bundesregierung, sondern verfolgte laut Bericht politisch motivierte Eigenprofilierung — „Team Ich“ statt „Team Staat“.

„Fehlendes ökonomisches Verständnis und politischer Ehrgeiz können ... dazu führen, dass nicht als 'Team Staat', sondern als 'Team Ich' gehandelt wird.“

3. Mangelnde Steuerung und Planung

→ Er ließ die Beschaffung ohne Mengen-, Qualitäts- und Bedarfskontrolle laufen → führte zur massiven Überbeschaffung (Doppelt- bis Dreifachbestellungen).

„Es gab keine bedarfsorientierte Steuerung aus dem BMG selbst. In der Folge wurde über den im Krisenstab festgestellten Bedarf hinaus beschafft.“

4. Fehlkonstruktion und rechtliche Fehler beim Open-House-Verfahren

→ Er trieb das Open-House-Verfahren gegen interne und externe Warnungen voran.
→ Die verwendeten AGBs und Vertragskonstruktionen waren juristisch mangelhaft und führten zu massiven Prozessrisiken.

„Die bundeinterne Kritik am Open-House-Verfahren ... wurde nicht als 'Red Flag' betrachtet.“

5. Versäumnis, rechtzeitig zu korrigieren

→ Als absehbar war, dass die Verfahren aus dem Ruder liefen, wurde keine Kurskorrektur eingeleitet (kein Abbruch, kein Neustart), sondern das fehlerhafte Verfahren weiterbetrieben.

„Die Chance einer Korrektur oder wenigstens Teilkorrektur der getroffenen Entscheidungen blieb ungenutzt.“

6. Überforderung der Verwaltung in Kauf genommen

→ Durch fehlende Struktur und Steuerung überforderte er sein eigenes Haus (BMG) und die beteiligten Akteure — mit der Folge chaotischer Abläufe und hoher Risiken.

„Der überforderte Beschaffungsstab im BMG wurde aufgelöst; die verbliebenen Personen wurden ... nur noch mit externer Betriebsführung eingesetzt.“
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Was hat es gekostet?

👉 11 Mrd. EUR — wurden ursprünglich für Schutzmasken und PSA vertraglich gebunden / ausgegeben.

👉 Mehr als die Hälfte der beschafften Masken ist bereits vernichtet oder zur Vernichtung vorgesehen.

Zitat:

„Von den durch das BMG zur Bekämpfung der Pandemie beschafften Schutzmasken ist aktuell mehr als die Hälfte bereits vernichtet oder zur Vernichtung vorgesehen.“

👉 Konkrete Angabe aus dem Bericht:

→ nur 1,7 Mrd. Stück Masken (weniger als 1/3) wurden überhaupt verteilt → also sinnvoll eingesetzt.

→ Wertanteil dieser verwendeten Masken ≈ ca. 3 Mrd. EUR (abgeschätzt)

👉 Verloren / verbrannt / ungenutzt (vernichtet, eingelagert ohne Nutzen):

→ mindestens 6 bis 7 Mrd. EUR (teils im Bundeshaushalt bereits abgeschrieben, teils als Lagerkosten fortlaufend)

Was kann noch auf uns zukommen?

👉 Mindestens 6 bis 7 Mrd. EUR sind definitiv "weg" — unwiderruflich verloren.

👉 Weitere 2-3 Mrd. EUR drohen aus Prozessen.

👉 Dazu kommen über 7 Mrd. EUR offene Haushaltsrisiken, die sich je nach Verhandlung und Verfahrensausgang noch realisieren können oder (teilweise) vermeiden lassen.

👉 In Summe könnte die gesamte Aktion den Bund — also uns Steuerzahler — am Ende zwischen 9 und 12 Mrd. EUR kosten, je nach Ausgang der Verfahren.

👉 Lagerhaltung und Entsorgung:

→ aktuell noch PSA in DE und China gelagert

→ Kosten nicht genau beziffert im Bericht, aber:

→ jährliche Lagerkosten im zweistelligen Millionenbereich

→ dazu Entsorgungskosten für bereits ablaufende Masken (z.T. Sondermüll)

Wofür man das Geld auch hätte nutzen können

✅ 11 Mrd. EUR — entspricht fast:

→ dem gesamten Jahresbudget des Bundesfamilienministeriums (~12 Mrd. EUR)

→ dem doppelten Budget für das BAFöG in einem Jahr

✅ 2,3 Mrd. EUR Prozessrisiko — entspricht etwa:

→ dem kompletten Jahresetat der Bundespolizei

→ oder den kompletten Subventionen für Elektroautos über mehrere Jahre

✅ Mehr als 6 Mrd. EUR Masken bereits vernichtet

→ Damit könnte man:

• den Bau von 100 modernen Unikliniken finanzieren

• rund 150.000 Pflegekräfte 5 Jahre lang bezahlen

Mehr finanzielle Einordnungen


→ Das entspricht ca. dem gesamten Jahreshaushalt des Verteidigungsministeriums (2023: 11 Mrd. EUR).

→ Oder fast drei Jahreshaushalten für Familienförderung in Deutschland.

→ Oder dem gesamten geplanten Sondervermögen für Digitalisierung der Schulen.